Chinas „ökologische Zivilisation“ ist ohne Beispiel in der Welt

Quelle:german.china.org.cn 14. Aug. 2023 | Autor:Wolfram Elsner | Veröffentlichungszeit:2023年08月15日

In den vergangenen Jahren hat China beim Aufbau eines „Schönen Chinas“ eine neuartige ökologische Zivilisation hervorgebracht, die weltweit ihres gleichen sucht. Chinas jahrelange Bemühungen tragen nicht nur zum Wohl der Chinesen, sondern auch der gesamten Menschheit bei.

Es ist im Westen kaum bekannt, dass China eines der ökologisch verletzlichsten Länder ist: 18 Prozent der Weltbevölkerung verfügen nur über 9 Prozent der agrarisch bebaubaren Fläche der Erde. In China stehen heute 800 Quadratmeter Ackerfläche pro Kopf zur Verfügung, in Deutschland sind es 1.430 Quadratmeter, in den USA ein Mehrfaches davon. China besitzt nur weniger als 40 Prozent des weltweiten Pro-Kopf-Durchschnitts an bebaubarem Land (USA: 263 Prozent), und darüber hinaus nur 35 Prozent des weltweiten Pro-Kopf-Durchschnitts an Frischwasser-Quellen (USA: 154 Prozent), wie die Weltbank letztes Jahr noch einmal feststellte.

China ist auch heute ein Klimaopfer und hat mit Hitzewellen, Dürren und Wassermangel zu kämpfen. Energie, Ökologie und Klima sind daher in China eng mit der gesamten sozialen und nationalen Sicherheit verknüpft.

China treibt seine Ökologiepolitik massiv voran, wie kein anderes Land der Welt, erst recht wie kein Land des westlichen Hegemonialsystems, das diesbezüglich keine nachhaltige Strategie besitzt. Mitte Juli 2023 hat Chinas Staatspräsident Xi Jinping auf einer nationalen Ökologiekonferenz noch einmal betont, dass das laufende Jahr und die kommenden vier Jahre eine wichtige Periode für den Aufbau eines „Schönen Chinas“ bildeten, das einen hohen Stellungwert beim Aufbau eines starken Landes und beim nationalen Wiederaufstieg haben sollte.

Die Ökologische Zivilisation hat in China nicht nur Verfassungsrang, sie wird inzwischen auch tagesaktuell gelebt. Die globalen Gemeinschaftsgüter und die „Schicksalsgemeinschaft der Menschheit“ sind in den Köpfen und im Handeln der Menschen angekommen. Die aktuelle Strategie der chinesischen Regierung „Grüner Lebensstil für alle Bürger“ treibt dies unter anderem durch umfassende Klima-Erziehung in den Schulen weiter voran.

In den westlichen Medien wird auch verheimlicht, dass China beim CO2-Ausstoß pro Kopf im Ländervergleich nur auf Rang 28 und unterhalb des Durchschnitts der OECD-Staaten liegt. Das Land stößt im Vergleich zu den USA pro Kopf nur etwa die Hälfte aus. Bei einer Zurechnung auf den Endverbrauch wären zudem von Chinas Emissionen 14 Prozent abzuziehen, bei den USA hingegen 8 Prozent hinzuzurechnen, bei der EU vermutlich noch mehr. Der Westen hat mit den Produktionsverlagerungen ja immer auch einen Export von CO2-Emissionen nach China betrieben und damit die eigene Bilanz geschönt.

Bei fossilen Energieträgern sind die Spitzenreiter USA, Kanada und Australien. Die emissionsträchtigsten Kohlekraftwerke stehen in Polen, Indien, aber auch in Deutschland. Die größten Finanzier durch Kredite, Steuererleichterungen oder Subventionen von fossilen Energieträgern sind ebenfalls die genannten Länder.

China hat seit Jahren Dutzende Bergwerke mit minderwertiger Kohle und konventionelle Kohlekraftwerke (KKW) mit alter Technologie im Umfang von 120 Mio. kWh stillgelegt. Heute gibt es nur noch so genannte ultra-emissionsarme KKW, die nur noch etwa die Hälfte an CO2 im Vergleich zu konventionellen KKW emittieren. In den USA sind bisher nur 1 Prozent der KKW ultra-emissionsarm. Das US-Center for American Progress bestätigt, chinesische KKW hätten „signifikant geringere Emissionen als nicht-chinesische Kraftwerke“. Die Weltbank bescheinigt Chinas Dekarbonisierungsstrategie eine der ambitioniertesten der Welt zu sein: „China ist an der Front der kohlenstoffarmen Strategie“.

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China treibt seine Ökologiepolitik massiv voran, wie kein anderes Land der Welt, erst recht wie kein Land des westlichen Hegemonialsystems, das diesbezüglich keine nachhaltige Strategie besitzt. (Foto von VCG)

Im Zeitraum der 14. Fünf-Jahres-Plan (FJP, 2021-25) wird der Anteil erneuerbarer Energien auf 50 Prozent erhöht werden. Im Energiemix Deutschlands wurden 2021 nur 41 Prozent aus erneuerbaren Energien erzeugt, ein Minus von 4,7 Prozentpunkten gegenüber 2020.

China ist inzwischen Weltmarktführer bei Photovoltaik, Wind- und Wasserkraft. Auf das Land entfallen 48 Prozent der globalen Investitionen für erneuerbare Energien. Laut Bloomberg ist „China bei Weitem der größte Investor in die Energietransformation“, es generiert inzwischen 45 Prozent der Solarenergie und die Hälfte der Windenergie der Welt, berichtete auch die International Renewable Energy Agency 2022.

Chinas CO2-Absorptionsstrategie ist vor allem eine international einzigartige Aufforstung, die ebenfalls im westlichen Medienkartell tabuisiert wird. Allein zwischen 2012 und 2022 wurden 70 Millionen Hektar Land aufgeforstet, das entspricht der doppelten Fläche Deutschlands. Mehr als ein Viertel aller neuen Wälder weltweit sind seit 2000 in China entstanden, dem bisher einzigen Land, das auch die Wüsten zurückgedrängt hat. Bis 2049 sollen weitere 90 Milliarden Bäume gepflanzt werden. Das Ziel wird aber ebenfalls vorzeitig erreicht, denn 70 Milliarden Bäume werden bereits bis 2030 gepflanzt sein. Allein der 14. FJP sieht vor, den Anteil der Wälder an der Gesamtfläche Chinas um 1 Prozentpunkt auf gut 24 Prozent zu erhöhen, das sind weitere 11 Millionen Hektar oder die Fläche von Südkorea.

In China werden mehr Baumsetzlinge aufgezogen als im Rest der Welt zusammen. Über die „Ant Forest“ App („Waldameise“) beteiligen sich inzwischen mehr als 500 Millionen Chinesinnen und Chinesen durch ihr ökologisches Konsum-, Freizeit- und Mobilitätsverhalten über spielerisches Punktesammeln am Pflanzen von Bäumen, hierüber allein wurden mehr als 1,2 Milliarden Bäume gepflanzt. Alle Wälder Chinas sind dabei in insgesamt 12.000 speziellen Naturschutzgebieten und Biodiversitätszonen organisiert.

Chinas Wälder absorbieren 9,2 Milliarden Tonnen von den emittierten 10,7Milliarden Tonnen CO2 im Jahr, das sind etwa 86 Prozent der Emissionen. Dies dürfte weltweit führend sein, wobei vergleichbare Zahlen aus dem Westen fehlen.

Im Ergebnis hat sich Chinas Luftqualität massiv verbessert: In Beijing z.B. gab es 2021 insgesamt 288 Tage mit guter Luft, 112 Tage mehr als noch 2013. Damit gibt es in China auch eine um zwei Jahre erhöhte Lebenserwartung. Die Universität Chicago bestätigt in ihrem Air Quality Life Index 2022, China hätte „mehr erreicht als westliche Industriestaaten“.

In vielen weiteren Bereichen wird in China experimentiert: Beim chemiefreien Reisanbau, bei hochwertiger Mülltrennung mit höchsten Recyclingquoten, bei Null-Emissions-Gebäuden, ganzen emissionsfreien Industrieparks und Städten. Fast die Hälfte aller E-Vehikel der Welt fahren in China, darunter 95 Prozent aller E-Busse und E-LKWs. Die intelligente und vernetzte E-Mobilität der Zukunft findet in China statt. China ist auch das Zentrum für die Erforschung und Anwendung neuartiger, umweltfreundlicher Batterien. Es ist zudem größter Standort der mobilitätsorientierten Wasserstoff-Entwicklung. In der Provinz Guangdong fahren sogar mit Wasserstoff betriebene Straßenbahnen. Und bis 2030 soll an der Ostküste Chinas schließlich eine neue Magnetschwebebahn – mit einer gesamten Länge von mehr als 3.500 Kilometer und einer Höchstgeschwindigkeit von 600km/h –Beijing über Shanghai mit Guangzhou verbinden. Sie könnte in der Zukunft mehrere Inlandsfluglinien ersetzen. Auch dieses Projekt wird absehbar früher als geplant fertiggestellt sein.

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Fast die Hälfte aller E-Vehikel der Welt fahren in China, darunter 95 Prozent aller E-Busse und E-LKWs. (Foto von Xinhua)

Chinas ökologische Zivilisation zeigt sich zugleich in fortschrittlicher Technologie, guter Organisation, starker öffentlicher Förderung, hochwertiger Infrastruktur und internationaler Kooperation im Rahmen der Grünen Neuen Seidenstraßeninitiative.

Die soziale Öko-Mobilisierung hat auch den Alltag erreicht. Chinesische Konsumenten sind weltweit führend im Ökobewusstsein und bei der Zahlungsbereitschaft für Nachhaltigkeit. Der chinesische ökologische Aufbruch reicht vom Plastikverbot bis hin zu Experimenten weg von der Orientierung am Wirtschaftswachstum und hin zur geplanten Steigerung der Lebensqualität. Zum Beispiel gibt es inzwischen ein flächendeckendes „Böller“-Verbot zur Reduzierung der Feinstaubbelastung, was in der Erfindernation des Feuerwerks einen erheblichen Kulturbruch bedeutet. Ein weiterer Kulturbruch ist ein Gesetz gegen Nahrungsmittel-Verschwendung, da zur chinesischen Gastfreundschaft traditionell ein üppiges Angebot von Speisen gehört. Die Forschung an klimaneutralen Mobilfunknetzen wird forciert. Nachhaltige Alltagsmaterialien aus Stroh, Bambus oder Reis sind allgegenwärtig. Das Bahnticket oder eine Handy-Aufladung kann gegen das Einwerfen leerer Flaschen in Automaten eingetauscht werden.

Die Ökologische Zivilisation Chinas ist ohne Beispiel in der Welt. Sie zeichnet sich durch eine schnelle, experimentelle, zugleich regulative und wettbewerbliche Dynamik des Systems, die Integration des kollektiven Lernens sowie der öffentlichen Behörden in alle Prozesse, parallele Entwicklungen verschiedener Technologien, eine agile Industriepolitik zwischen Regulieren, Gehenlassen, Lernen, Standardisieren und Wieder-Gehen-Lassen sowie durch staatliche und gesellschaftliche kollektive Handlungs- und Organisationsfähigkeit aus. Dies schließt auch eine größere individuelle Handlungsfähigkeit ein, zum Beispiel für die vielen Millionen Startups. Mit solcher ökologischer Massenmobilisierung lassen sich die Konturen eines neuen Sozialismus des 21. Jahrhunderts erkennen, auf dessen Weg sich China klar erkennbar begeben hat.


Wolfram Elsner ist Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Bremen, langjähriger China-Kenner und Autor zahlreicher China-Publikationen. Die Meinung des Autors spiegelt die Position unserer Webseite nicht notwendigerweise wider.


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